Re: GT8N-2 (Siemens-Avenio, Wg. 3201-3249 / 3401-3435)

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Hansa-Tw
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Re: GT8N-2 (Siemens-Avenio, Wg. 3201-3242 / 3401-3435)

Ungelesener Beitrag von Hansa-Tw » 24. April 2023 00:24

Ah nein, wohl nur das Prallelement/die Rammbohle: https://www.bahnbremen.de/content/news/ ... index.html

Also nicht "direkt unter der Fron[t]scheibe", sondern unterhalb der Scheinwerfer :geek:

Arne Schmidt
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Re: GT8N-2 (Siemens-Avenio, Wg. 3201-3242 / 3401-3435)

Ungelesener Beitrag von Arne Schmidt » 16. Dezember 2023 15:20

Am 3229 haben die Freimarktsfähnchen überlebt...

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Linie 4
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Re: GT8N-2 (Siemens-Avenio, Wg. 3201-3242 / 3401-3435)

Ungelesener Beitrag von Linie 4 » 4. Februar 2024 15:58

Wurde die freihändige Vergabe für eine geringfügige Nachbestellung der GT8N-2 nach § 3 Abs. 5 lit. d VOL/A 2009 https://www.vergabevorschriften.de/uvgo/47 eigentlich in Erwägung gezogen? Damit hätte man kurzfristig die Möglichkeit bis zu 16 weitere Züge (20%) in den Dienst zu stellen.
In anderen Städten hat man über den Weg auch kurzfristig zusätzliche Fahrzeuge bestellt.

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Ingo Teschke
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Geringfügige Nachbestellung

Ungelesener Beitrag von Ingo Teschke » 4. Februar 2024 18:46

Hallo Linie 4,

ich bin kein Jurist, und ich kenne auch nicht die Internas, ob man eine solche Nachbestellung jemals in Erwägung gezogen hatte.

Nur erst einmal frage ich mich, warum sollte man noch Fahrzeuge nachbestellen? Die Ausbaustufen des ÖPNV-Konzeptes sahen ja für die nächste Zeit eine Ausweitung vor, wofür ja auch die Option über 7 zusätzliche Fahrzeuge gezogen wurde. Für weitere Fahrzeuge besteht meines Wissens kein Bedarf (von der Personalsituation mal ganz zu schweigen). Dass derzeit immer noch viele Fahrzeuge vermutlich aufgrund Ersatzteilmangel und evtl. fehlendem Werkstattpersonal stehen, rechtfertigt ja nicht, einfach mal weitere Fahrzeuge zu kaufen.

Des weiteren habe ich noch nie gehört, dass ein Verkehrsbetrieb mal eben so 20% zusätzliche Fahrzeuge mit Verweis auf die verlinkten Vergabevorschriften bestellt hat. Ich denke auch, dass das schlichtweg nicht geht, denn in Absatz 2 steht ja auch die Einschränkung "wenn sich der Gesamtcharakter des Auftrags nicht ändert". Zum Charakter des bestehenden Siemens-Auftrages für die Nordlichter gehört nach meinem laienhaften juristischen Verständnis auch die Stückzahl von "77+7". Was wohl möglich gewesen wäre, wäre z.B. die Ausstattung mit einer höherwertigen (und teureren) Linien- und Zielanzeige, da dies den Gesamtcharakter des Auftrages nicht ändert. Ich denke, dass der von Dir zitierte Punkt genau solche Fälle abdecken soll, aber nicht eine millionenschwere Erhöhung der Stückzahl.

Gruss von der Linie 1 an die Linie 4
Ingo

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Hansa-Tw
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Re: Geringfügige Nachbestellung

Ungelesener Beitrag von Hansa-Tw » 5. Februar 2024 21:28

Linie 4 hat geschrieben:
4. Februar 2024 15:58
In anderen Städten hat man über den Weg auch kurzfristig zusätzliche Fahrzeuge bestellt.
Wo wurde so verfahren und hast du nachvollziehbare Belege dafür?
Ingo Teschke hat geschrieben:
4. Februar 2024 18:46
Nur erst einmal frage ich mich, warum sollte man noch Fahrzeuge nachbestellen? Die Ausbaustufen des ÖPNV-Konzeptes sahen ja für die nächste Zeit eine Ausweitung vor, wofür ja auch die Option über 7 zusätzliche Fahrzeuge gezogen wurde. Für weitere Fahrzeuge besteht meines Wissens kein Bedarf (von der Personalsituation mal ganz zu schweigen).
Moin Ingo, falls die Angebotsoffensive aus der Fortschreibung des VEP 2025 vom September 2022 überhaupt noch das Papier Wert ist, auf dem sie veröffentlich wurde, würden spätestens ab Stufe 9 zusätzliche Strassenbahnfahrzeuge benötigt. Nach dem ursprünglichen Zeitplan (der längst Makulatur ist) sollten dazu 2024 die entsprechenden politischen Beschlüsse gefasst werden, damit die Fahrzeuge 2028 zur Einführung der entsprechenden Taktverdichtungen zur Verfügung stehen. Insofern ist der Einwurf von "Linie 4" grundsätzlich schon interessant. Klugerweise hätte man weitere Optionen bei der Avenio-Bestellung berücksichtigen sollen, weil zur Zeit der Ausschreibung mit dem VEP 2025 die politischen Weichen längst in Richtung Straßenbahn-Ausbau (Osterholz, Oslebshausen, die 8 als zweiter Uni-Zubringer, ...) gestellt waren. Vermutlich könnte man eine mögliche neue Ausschreibung formal so geschickt gestalten, dass wieder nur der Avenio das Rennen machen würde, denn eine dritte Fahrzeugtype in so kurzer Zeit braucht eigentlich niemand.

Ansonsten hast du natürlich völlig Recht, dass sich die ÖPNV-Strategie angesichts des aus dem Ruder gelaufenen BSAG-Defizits, des Personalmangels und der allgemeinen instabilen wirtschaftlich-finanziellen Lage in einer Multi-Krisen-Situation wie ein phantastisches "Wünsch-dir-was" liest. Zudem fehlt jetzt die viel gescholtene Ex-Senatorin Schäfer als unnachgiebig treibende Kaft. Mein Eindruck ist, dass Frau Ünsal da nicht mithalten kann und eher eigene Akzente im Bereich Wohnen setzen möchte. Ich habe die Befürchtung, dass dieses Ressort und damit der ÖPNV zukünftig eher verwaltet statt gestaltet wird, zumal Frau Ünsal in ihrer eigenen Lebenserfahrung nicht den Wert oder die Chancen eines Straßenbahnsystems kennengelernt hat. Und so langsam wie die Mühlen in Bremen mahlen, können wir uns freuen, wenn in dieser Legislatur überhaupt die in Bau befindlichen Ausbauvorhaben fertig werden und eine spürbare Normalisierung im Kernnetz kommen wird - geschweige denn wünschenswerte Angebotserweiterungen wie Express- oder Quartiersbusse. Ich habe schon gestaunt, dass ab diesem Jahr in die Planung der Straßenbahnverlängerung entlang der Osterholzer Heerstraße eingestiegen werden soll ...

Viele Grüße
Christopher

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Re: Geringfügige Nachbestellung

Ungelesener Beitrag von BRE » 5. Februar 2024 22:35

Hansa-Tw hat geschrieben:
5. Februar 2024 21:28
Moin Ingo, falls die Angebotsoffensive aus der Fortschreibung des VEP 2025 vom Klugerweise hätte man weitere Optionen bei der Avenio-Bestellung berücksichtigen sollen, weil zur Zeit der Ausschreibung mit dem VEP 2025 die politischen Weichen längst in Richtung Straßenbahn-Ausbau (Osterholz, Oslebshausen, die 8 als zweiter Uni-Zubringer, ...) gestellt waren. Vermutlich könnte man eine mögliche neue Ausschreibung formal so geschickt gestalten, dass wieder nur der Avenio das Rennen machen würde, denn eine dritte Fahrzeugtype in so kurzer Zeit braucht eigentlich niemand.
In so kurzer Zeit? Die ersten GT8N-1 haben nächstes Jahr auch schon 20 Jahre auf dem Buckel. Von daher wäre ein dritter Typ ab 2028 (eher 2030 oder 2032) gar nicht so abwegig gewesen und hätte potenziell auch die GT8N-1 ab 2035 ersetzen können.

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Re: Re: GT8N-2 (Siemens-Avenio, Wg. 3201-3249 / 3401-3435)

Ungelesener Beitrag von Ersatzverkehr » 5. Februar 2024 22:37

Das Klügste wäre, einen neuen Fahrzeugtypen auszuschreiben und auf all die Fehler beim GT8N-2 zu verzichten und somit einen zukunftssicheren Fahrzeugtypen auch für den GT8N-1-Ersatz zu haben.

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Linie 4
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Re: Geringfügige Nachbestellung

Ungelesener Beitrag von Linie 4 » 7. Februar 2024 21:17

Hansa-Tw hat geschrieben:
5. Februar 2024 21:28
Linie 4 hat geschrieben:
4. Februar 2024 15:58
In anderen Städten hat man über den Weg auch kurzfristig zusätzliche Fahrzeuge bestellt.
Wo wurde so verfahren und hast du nachvollziehbare Belege dafür?
In Berlin gab es eine Situation: https://www.schienenverkehrsportal.de/e ... 38637.html
Aber auch in 2-3 Städten wurde/wird darüber nachgedacht, das dazugehörige Printmedium liegt mir aktuell nicht vor. Aber grundsätzlich hat Ingo schon gesagt, es bezieht sich in der Regel auf Einzelkomponenten von vergangenen Ausschreibungen.

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