Meuterei - ein neues Phänomen

[aaspere]

Gestern war in LBC der GAU bei einem verspäteten FR-Flug nach Pisa.
Schaut Euch doch mal an, was da im HI drüber steht, incl. Presseberichten.
http://www.hahn-infos.com/forum/showthread.php?t=9955

Sorry, ich hab noch was vergessen. Ich stelle diesen Beitrag ganz bewußt in die News-Rubrik, weil das, was gestern bei FR passierte, auch morgen bei jeder andern x-beliebigen Airline passieren kann. Also, Admin, bitte nicht verschieben.

[Oben]

Und hier die Mopo dazu.
Meine Meinung: Das beruhigt sich wieder. Und FR lernt vielleicht, dass es besser ist, seine Kunden gut zu informieren.

[Ilyushin76fan]

am besten ist doch die Aussage " es habe sich "Panik" in der Warteschlange ausgebreitet".

Das ist doch ein Phänomen, was nur Ryanair Passagiere treffen kann. Wo stelle ich mich auch schon freiwillig 1 Stunde vor Boarding in eine Schlange, nur, um einen besseren Platz als andere zu erhaschen, wobei bei FR es ja fraglich ist, welcher Platz besser oder schlechter ist, mit, sagen wir Ausnahme von 15 Plätzen.

IRONIE an: Ich würde auch unruhig werden, wenn man mir nicht sagen kann, wann es weitergeht, schließlich könnte ich ja meinen hart erkämpften Platz in der Schlange verlieren IRONIE aus

Wird dieses Thema weiter in den Medien so ausgeschlachtet, werden demnächst die Fluggesellschaften ein Problem bekommen, bzw. einen Grund mehr haben, die Preise zu erhöhen...

[aaspere]

Meine Meinung: Das beruhigt sich wieder.

Das genau glaube ich nicht. Das Phänomen hat bereits eine Eigendynamik entwickelt, die ein Handeln erforderlich macht.

[Oben]

Das Phänomen hat bereits eine Eigendynamik entwickelt, die ein Handeln erforderlich macht.

Du meinst, man sollte einen staatlichen Rettungsplan aufstellen?
Aber wieviel Geld wird das wieder kosten!

[aaspere]

Das Phänomen hat bereits eine Eigendynamik entwickelt, die ein Handeln erforderlich macht.

Du meinst, man sollte einen staatlichen Rettungsplan aufstellen?
Aber wieviel Geld wird das wieder kosten!

Du willst mich wieder auf den Arm nehmen. Nein, das Problem müssen die Airlines und die Flughäfen selber lösen. Was soll denn der "Staat" da auch tun?

[Administrator]

Der Admin verschiebts nicht, bittet dich aber darum die Geschehnisse kurz in eigenen Worten zu schildern, da man deinen Link nur nach einem Login lesen kann. Auch wenn ich persönlich einen Account dort habe, mag es auch hier Interessierte geben, die sich nicht extra deshalb dort anmelden wollen.

[aaspere]

Ja, ich vergaß, daß es beim HI anders zugeht, als bei unserem Forum. Deshalb mal hier den Link zum Beitrag der Lübecker Nachrichten von heute.
http://www.ln-online.de/regional/248063 ... ikaden.htm

[aaspere]

Ich kopiere hier noch die Beiträge von Jan und mir im HI hinein. Die sind vielleicht nützlich:

aaspere
Ich denke mal, das war der GAU, wie ich ihn schon befürchtet hatte, daß er auch mal Ryanair treffen könnte.
Das Problem ist ein sehr vielschichtiges. Einmal hat sich bei den Airlines allgemein eine Informationskultur eingeschliffen, die von einem Teil der Passagiere heute nicht mehr akzeptiert wird. Es wurde in der Vergangenheit zu spät zu unvollständig und, was das Schlimmste ist, in einer Sprache informiert, die der Laie nicht verstehen kann. Das ist das Versäumnis auf der Airline-Seite. Das muß sich ändern, sonst gerät das System aus den Fugen.
Die Medien organisieren den Rest mit großem Vergnügen nach dem Motto: schlechte Nachrichten sind gute Nachrichten.
Und dann gibt es unter 180 Passagieren immer 5%, die sich in solchen Situationen das Alphatierverhalten heraus hängen. Das sind auch diejenigen, die sofort eine Bürgerinitiative gründen, wenn vor ihrer Haustüt ein Baum gefällt wird. Darüber dürfen wir uns nicht beschweren, wir haben Sie selber dahin erzogen (mehr Demokratie wagen) und nicht alle sind Alt68er. Aber unter denen und unter den Frührentnern taucht das Phänomen besonders häufig auf. Die sind eben dann in der Lage und organisieren den Widerstand.
Und dann haben wir den GAU. Das Ehepaar aus Lüneburg (End40er), die das erste Mal in ihrem Leben fliegen (gibt es sowas wirklich?) folgen eben dem Alphatier ohne Widerspruch.
Was können wir daraus lernen? Ich glaube, daß es Zeit wird, für solche Fälle
1. sofort und in einer verständlichen Sprache zu informieren,
2. das muß jemand sein, der etwas psychologisch geschult ist,
3. auf keinen Fall darf auf Airline- oder Airportseite der Satz fallen:
Ich verstehe das Verhalten der Passagiere nicht. Das ist das absolute k.o. für den Versuch, beruhigend zu wirken, und die Situation im Griff zu behalten.
4. Notfalls muß das Alphatier isoliert werden.
5. Das alles ist natürlich keine Garantie, aber besser als alles was ich bisher in solchen Fällen, auch zum gestrigen Lübecker Fall, gehört und gelesen habe.

Jan
Seufz.
Wenn jetzt aber eine psychologen-Schar aufläuft, um die Leute zu informieren und zu betreuen, haben wir das gleiche Problem wie oben. Es wird auch in diesem Fall, wo es optimal laufen würde, wie Du es sagst, Alpha-Tierchen geben, die ein ganz großes Psychologen-Problem haben und sofort eine vermeintliche "Beruhigungstaktik" wittern... Es ist grundsätzlich die Frage, wirkt eine professionelle "Ausnahme-Betreuung" beruhigender als ein "routiniertes Auftreten"? Wenn ich es richtig beobachtet habe - und in Lübeck ist es mir schon zwei mal passiert, dass es ein "technical" gab, fährt der Flughafen grundsätzlcih die "es ist alles Routine-Schiene". Das kenne ich aber auch aus FRA oder MUC nicht anders.

Der Satz "ich verstehe das Verhalten der Passagiere nicht" ist in der Tat unglücklich. Der Satz muss eigentlich lauten "ich verstehe das Verhalten der Passagiere, aber wir tun alles, damit es unbegründet ist". Oder in die Richtung. Oberstes Gebot ist, Verständnis zu zeigen.

aaspere
Na ja, Jan, ich bin zwar gut, so gut aber nun wieder auch nicht, daß ich hier mal eben ein fertiges Konzept der Krisenbewältigung aus dem Ärmel schütteln kann; und mit Meutereien (außer bei meinen Kindern) habe ich eben auch keine Erfahrung. Natürlich darf in solchen Situationen nicht jemand (männlich mit Pferdeschwanz und 3-Tage-Bart) sich hinstellen und erklären: "Hallo erstmal, und guten Tag. Ich bin der zuständige Psychologe der xyz-Airline und habe mal eben mein Flugangst-Seminar unterbrochen, um Sie zu beruhigen." Na ja, das könnte ich auch noch bringen. Nee, da muß der Captain oder sein Co. sich hinstellen, und die müssen wissen, wie sie mit einer solchen Situation umzugehen haben. Und Streßbewältigung lernen die doch bei ihrer Ausbildung.

Jan
Ja aaspere, so war das ja auch gar nicht gemeint ...
Dein Konzept ist schon gut.
Ich hab im Studium "Risiko- und Krisenkommunikation" gehabt, sehr intensiv sogar. Aber bezgl. der Situation bin ich derzeit auch etwas ratlos. Einen wirklichen Fehler - bis auf den Satz "wir verstehen die Fluggäste nicht" sehe ich nicht.

Natürlich geht der Klischee-Psychologe gar nicht. Idealerweise eine Autoritätsperson in Uniform, das ist schon richtig. Problem ist aber auch hier wieder, dass wahrscheinlich der Ryanair-Pilot kein besonderes Ansehen genießt (im Gegensatz zum Lufthansa-Piloten), zumal dann noch meistens ein sehr junger Spund daher marschiert kommt...

dann lass uns mal mit ein paar Leuten zusammentun und ein Konzept stricken und es an Ryanair und die Flughäfen verkaufen. Auf das wir reich und berühmt werd

aaspere
Berühmt bin ich jetzt schon; reich werden könnte nicht schaden. Wann und wo treffen wir uns und wer ist "wir"?