(Naja, eigentlich war jeder Tag dieser Reise ein Highlight - aber das kann man hier nicht alles darstellen...

Im Vorfeld hatte ich überlegt, ob auf unserer Rundtour nicht ein Abstecher zu einem dieser legendären "Flugzeugfriedhöfe" in einer Wüste drin ist. Aber der, von dem ich wusste, war etwas weit weg von unserer Routenplanung und so habe ich das Thema eigentlich schon ad acta gelegt. Soooo wichtig war mir das dann auch wieder nicht...
Wirklich rein zufällig sind wir dann doch an einem solchen "Friedhof" vorbeigekommen - als ich den "Mojave Air & Space Port" von der Autobahn aus sah, sind wir kurzerhand abgefahren und ich habe hier einige Fotos schießen können. Es war leider nur die beste Mittagszeit - die Sonne knallte unerbärmlich und es war richtig, richtig heiß! Wüste eben.

Einige Tage später hatten wir, als wir in Kingman auf die alte "Route 66" fahren wollten, sowas wie ein Dejá vu. Wieder konnte man schon von der Autobahn einen Flughafen erkennen, der ganz offensichtlich auch ein "Flugzeugfriedhof" zu sein schien - es standen etliche abgestellte Maschinen rum. Wir sind dann einfach mal in die Richtung gefahren. Das ist ja das schöne an einer privaten Rundreise mit einem Mietwagen - man kann einfach mal abfahren und sich das anschauen. Und genau das haben wir gemacht.
Der Flughafen befindet sich etwas abseits der Stadt, in einem Industriegebiet. Es ist ein Flughafen, Lagerstätte und Abwrackplatz zugleich.

Regelmäßiger, größerer Linienverkehr findet hier nicht (mehr) statt? Und wenn doch, dann kann es nicht allzuviel sein. Hier ein Blick auf den "Tower":

...und das "Terminal"


Da ich auch aus der Entfernung ausmachen konnte, dass hier recht interessante Szenen zu sehen sind, wollte ich mich näher damit befassen. Das hieß aber auch: Langsam am Zaun entlang fahren und Blicknischen zwischen den Gebäuden suchen. Und das in diesem nahezu menschenleeren Industriegebiet. Auch auf dem Flughafen konnte ich kaum Bewegung ausmachen.
Da ja allgemein bekannt ist, wie die Amerikaner zum Thema "Luftsicherheit" stehen hatte ich zugegeben ein recht mulmiges Gefühl. Man sieht, hört und liest ja allerhand - und ich hatte keine Lust den Rest des Tages in irgendeinem Polizeirevier verhört zu werden. Die Ansagen waren jedenfalls unübersehbar:
(...und "prosecuted" liest sich irgendwie wie "executed"...


Dieses Gefühl wurde bestärkt, als ich am Zaun stand und fotografierte - und plötzlich ein Wagen immer langsamer an mir vorbeifuhr, wendete und nochmal langsam vorbeifuhr. Und als kurz darauf dann noch ein Sheriff-Fahrzeug in die Straße zum Flughafen einbog, ging mir gelinde gesagt die Pumpe. ("Der hat bestimmt die Cops gerufen, weil sich einer am Flughafen so komisch verhält...") So habe ich erstmal meinen Reisepass an mich genommen. Ich wollte doch wenigstens beweisen können, dass ich nicht aus einem "gefährlichen Land" komme...

Und was passierte? Die Befürchtungen erwiesen sich als unbegründet. Der Sheriff ist zum Mittagessen in das Terminalgebäude verschwunden und das andere Auto beinhaltete ein nicht minder neugieriges, amerikanisches Touristenpaar.

Dann kommen wir zu den Fotos. Es war nur möglich über, bzw. durch den Zaun zu fotografieren. Ich wollte ja auch nicht einfach auf fremde Grundstücke rennen. Entsprechend ist die Horizontale etc. naja, verbesserungswürdig. Ich lasse hier mal die Fotos für sich sprechen:







Soviele Saabs...


Die United-CRJ sind definitiv nur gestored - alles gut geschützt. Aber ob die jemals wieder zum Einsatz kommen?


Der gleiche Frage betrifft auch die umfangreiche Delta-CRJ-Flotte, die hier scheinbar auf bessere Zeiten wartet. Die Kleinjets sind wohl nicht mehr wirtschaftlich zu betreiben:


Abseits von eingelagerten und abzuwrackenden (bzw. teilausgeschlachteten) Maschinen gab es auch verkehrstaugliches "Kleingemüse" zu sehen:


DHL scheint sein gesamtes Altmetall hier zur Verwertung zu übergeben:

Ehemals für Southwest unterwegs:

Kein Fahrwerk mehr - nur Holz stützt die Ex-SAS


Irgendwie traurig - aber genau so habe ich mir einen "Flugzeugfriedhof" vorgestellt. Wobei der Begriff irreführend ist. Hier rostet nix vor sich hin (naja, eine zeitlang vielleicht). Aber letztlich ist das hier eine Verwertungsgesellschaft... Ich schätze, wer hier immer mal wieder vorbeikommt, findet entsprechend andere Anblicke.

Und zum Abschluss das Highlight - leider anscheinend auch nicht mehr flügge (siehe Fahrwerk):
